Coronapandemie

Wie sich der Umsatz von Handelsriesen entwickelt hat

Die 250 größten Einzelhändler weltweit haben im vergangenen Geschäftsjahr (Juli 2020 bis Juni 2021) einen Umsatz von 5,11 Billionen US-Dollar erwirtschaftet und damit ein Umsatzwachstum von 5,2 Prozent erzielt. Das zeigt eine Analyse des Beratungsunternehmens Deloitte.

02.03.2022

© Yann Avril / stock.adobe.com

Unter den weltgrößten Einzelhändlern verzeichnet Online-Gigant Amazon das stärkste Wachstum.

Mit einem Plus von 10 und 8,1 Prozent Umsatz wuchsen die beiden deutschen Unternehmen in den Top 10, die Schwarz Gruppe auf Rang Vier und Aldi auf Rang Acht, deutlich stärker als der Durchschnitt. Auch der dritte deutsche Discounter im Ranking, die Norma Unternehmensstiftung, wuchs mit 11 Prozent stark und kletterte damit 21 Ränge auf Platz 229. Ebenfalls auf Erfolgskurs befinden sich der Edeka-Verbund und die Rewe Group auf den Plätzen 17 und 18. Sie wiesen im Beobachtungszeitraum mit 9,7 Prozent und 8,9 Prozent mehr Umsatz ein starkes Geschäftsergebnis aus. 

Der Wachstumssieger des aktuellen Reports ist Amazon auf Platz Zwei, der mit einem Plus von 34,8 Prozent den Abstand zur weltweiten Nummer Eins, Walmart (plus 6,7 Prozent Umsatz), verkürzt. Walmarts Vorsprung ist jedoch komfortabel: Mit mehr als 559 Millionen US-Dollar setzte der amerikanische Einzelhändler im Beobachtungszeitraum mehr als doppelt so viel um wie Amazon. 

Dass der Wettbewerb zwischen stationären und Onlinehändlern zunimmt, macht auch der Einzug des ersten chinesischen Unternehmens in die Top 10 deutlich. Mit einem Umsatzplus von 27,6 Prozent kletterte der Onlinehändler JD.com in der aktuellen Ausgabe der Deloitte-Analyse von Rang Elf auf Rang Neun. Der Trend zur Konzentration im Einzelhandel setzt sich unterdessen fort. Allein die zehn erfolgreichsten Händler tragen mit knapp 1,77 Billionen US-Dollar insgesamt 34,6 Prozent zum Umsatz der Top 250 bei, knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Ihr Umsatzwachstum hat sich von 4,4 Prozent auf 12,4 Prozent nahezu verdreifacht, wohingegen das Wachstum aller betrachteten Unternehmen lediglich von 4,4 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen ist. 

Pandemie verschiebt Nachfrage

Den größten Produktsektor bilden weiterhin die Güter des täglichen Bedarfs, sogenannte Fast Moving Consumer Goods. Sie machten 66 Prozent des Umsatzes der Top 250 aus. Der Handel mit langlebigen Gebrauchsgütern und Freizeitartikeln folgte mit 21 Prozent und zeigte sich im Geschäftsjahr 2020 besonders wachstumsstark mit einem Plus von 14,5 Prozent. Einzelhändler im Textilbereich verzeichneten im Fiskaljahr 2020 dagegen Umsatzeinbrüche von 14 Prozent. Wachstum erzielten in diesem Sektor vor allem Online-Shopping-Modelle, wie beispielsweise von Zalando oder Nike, dessen E-Commerce-Absatz um 60 Prozent stieg. 

„Die Covid-19-Pandemie hat das Geschäftsjahr 2020 in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Während der Handel mit Lebensmitteln und Gütern für Zuhause profitierte, waren Bekleidung, Accessoires und Luxusgüter weniger gefragt. Einige Trends werden uns aber auch langfristig begleiten: Der internationale Onlinehandel hat große Sprünge gemacht und ist aus dem Leben der Konsumenten nicht mehr wegzudenken. Auch Nachhaltigkeitsentwicklungen werden die Zukunft des Einzelhandels prägen“, kommentiert Karsten Hollasch, Partner und Leiter Consumer Business bei Deloitte, die Ergebnisse.

Die komplette Analyse steht hier kostenlos zum Download bereit.

Datenbasis:
Die Studienreihe „Global Powers of Retailing“ untersucht jährlich die 250 größten Unternehmen der Einzelhandelsbranche und zeigt Marktdynamiken sowie relevante Trends auf. Die Analyse basiert auf Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2020 (Fiskaljahr bis 30. Juni 2021). Deloitte hat hierfür Unternehmensveröffentlichungen sowie weitere öffentliche Quellen analysiert.

Schlagworte: Einzelhandelsumsatz, Coronakrise

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