Studie

Wie die Krise die Personalpolitik im Handel verändert

Personalverantwortliche im Handel waren im Coronajahr 2020 besonders gefordert, etwa beim Spagat zwischen Infektionsschutz für Mitarbeiter auf der Fläche und Homeoffice-Regelungen für die übrigen. Die krisenbedingten Veränderungen der Personalpolitik analysiert eine Studie des EHI Retail Institute.

26.01.2021

© Christian Charisius / DPA Picture Alliance

Die Coronapandemie fordert Personal und Personalverantwortliche im Handel.

Für 90 Prozent der Personalverantwortlichen war demnach zu Beginn der Pandemie die rasante Entwicklung der Ereignisse das drängendste Thema. Die Verantwortung als Arbeitgeber wurde von 70 Prozent als wichtigstes Thema genannt, sowie die Anpassung von Prozessen beziehungsweise die Ermöglichung von Heimarbeit (65 Prozent).

Weitere Themen, die plötzlich auf der Agenda standen, waren die veränderte Kommunikation sowie verunsicherte Mitarbeiter, Kurzarbeit einerseits und Überlastung andererseits, die Bildung von Krisenstäben, kurzfristig veränderter Personalbedarf und die Beachtung national oder regional unterschiedlicher Vorgaben. 

Der Studie zufolge bewältigten die Personalverantwortlichen diese Herausforderungen insgesamt gut: „Das Feedback des Personals zum Umgang mit der Krise fiel bis auf wenige Ausreißer positiv aus. Oft wurden pragmatische Lösungen für unerwartet auftauchende Probleme gefunden“, fasst Projektleiterin Ulrike Witt die Ergebnisse der EHI-Studie „Personal im Handel 2020/2021“ zusammen.

Flexiblere Arbeit auch nach der Krise

Die Krise sorgt laut Analyse nicht nur für vorübergehende, sondern auch dauerhafte Veränderungen der Personalpolitik: 65 Prozent der HR-Verantwortlichen geben an, dass das Work Design auch zukünftig von Flex-Work und digitaler Kommunikation geprägt sein wird. 30 Prozent sehen aber, dass die persönliche Begegnung auch nach Corona ein Baustein im Work Design sein wird. In Bezug auf Wissen und Kompetenz werden E-Learning und Upskilling beziehungsweise Reskilling auch nach der Pandemie eine Rolle spielen (je 20 Prozent).

Als weiteres wichtiges Themen für 2021/22 identifiziert die Studie zuallererst die Digitalisierung, die durch die Coronapandemie einen Schub bekommen hat. 80 Prozent der Befragten nennen dies entsprechend. Personalentwicklung wird von 70 Prozent der Verantwortlichen als wichtigstes Thema genannt, gefolgt von HR-Software, die 50 Prozent nennen.

Bei den geplanten Investitionen liegt die Personalentwicklung mit 70 Prozent vorn, gefolgt von HR-Software (60 Prozent). In die Bereiche Recruiting, Employer Branding und Digitalisierung planen je 20 Prozent der Befragten zu investieren.

Die vollständige Studie steht hier kostenpflichtig zum Download bereit.

Datenbasis:

Die Studie basiert auf Interviews mit 20 Personalverantwortlichen des Handels. Die befragten Unternehmen generierten 2018 einen Gesamtumsatz von über 129 Mrd. Euro in Deutschland und kamen zu gleichen Teilen aus vom Lockdown betroffenen wie nicht-betroffenen Branchen des Handels.

Schlagworte: Coronakrise, Personal, EHI Retail Institute

Kommentare

Ihr Kommentar