Wie die Analyse des Immobilien-Beratungsunternehmens BNP Paribas Real Estate weiter ergeben hat, liegt das Transaktionsvolumen mit knapp 1,5 Mrd. Euro fast 41 Prozent unterhalb des langjährigen Durchschnittswertes. „Dass in den letzten zehn Jahren im ersten Quartal insgesamt fünfmal die 2-Milliarden-Euro-Marke verfehlt wurde, trägt jedoch zur Relativierung des Ergebnisses bei", erläutert Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services.
Den entscheidenden Unterschied zum Vorjahr sieht er im Portfoliosegment: Während Paketverkäufe 2020 insbesondere durch Übernahmen und Beteiligungen beachtliche 3,3 Mrd. Euro und anteilig 69 Prozent zum Gesamtresultat beisteuern konnten, waren es 2021 lediglich 439 Mio. Euro beziehungsweise ein Anteil von 29 Prozent. Dementsprechend gestiegen ist der Anteil von Einzeldeals (anteilig 71 Prozent), die auf einen Beitrag von gut einer Milliarde Euro kommen.
Der verhaltene Jahresstart hängt laut Analyse unter anderem mit einem sehr niedrigen Volumen der A-Standorte (353 Mio. Euro) zusammen. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass abgesehen von Köln, wo in den ersten drei Monaten 2020 keine umfangreicheren Retail-Investments registriert werden konnten, alle Top-Märkte teils deutliche Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen mussten.
Fachmarktsparte bei Investoren beliebt
Auch wenn die Fachmarktsparte nicht an das außergewöhnlich hohe und durch Übernahmen befeuerte Rekordergebnis aus dem Vorjahr anknüpfen konnte, steht sie mit einem Umsatz von 868 Mio. Euro (anteilig 58 Prozent) dennoch ganz oben auf der Liste von Investoren im Einzelhandelssegment. Im Fokus standen jedoch zudem auch Geschäftshäuser, die auf 22 Prozent kommen. Darüber hinaus generierten Kaufhäuser 15 Prozent und Shoppingcenter 5 Prozent des Volumens.
Bezogen auf die verschiedenen A-Standorte wurden BNP Paribas Real Estate zufolge bei den wenigen im ersten Quartal abgeschlossenen Verkäufen von Core-Objekten im Highstreet-Segment weitestgehend vergleichbare Renditen wie zum Jahresende 2020 erzielt.
„Der Lockdown, eine fehlende Perspektive für Wiedereröffnungsszenarien in den Einkaufsstraßen sowie hohe Inzidenzwerte skizzieren nur einen Teil der schwierigen Rahmenbedingungen, denen sich der Einzelhandelsmarkt im ersten Quartal ausgesetzt sah", erklärt Scharf. Vor diesem Hintergrund seien die Marktbedingungen für Retail-Investments außerhalb der Fachmarkt- beziehungsweise Lebensmittelsparte als äußerst schwierig zu bewerten-
Viele kleinere Transaktionen, unter anderem von Geschäftshäusern, machten jedoch Hoffnung, dass im weiteren Verlauf des Jahres auch wieder größere Investments vermeldet werden könnten, soweit die Entwicklung der Coronakrise und das Angebot dies zuließen, so Scharf.
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