Im vergangenen Jahr haben die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland 68,8 Mrd. Euro (2019: 51,7 Mrd. Euro) erwirtschaftet. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 33,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das stärkste Wachstum unter den Top 20 verzeichnen hornbach.de (86,2 Prozent), ikea.com (74,3 Prozent) und saturn.de (72,2 Prozent).
Das Ranking der umsatzstärksten Onlineshops führt Branchenprimus amazon.de mit einem Netto-E-Commerce-Umsatz von 13,9 Mrd. Euro (ohne Service-Umsätze, Umsätze durch den Kauf aus dem Ausland sowie Umsätze weiterer Amazon-Angebote) vor otto.de (4,5 Mrd. Euro) und zalando.de (1,9 Mrd. Euro) an.
Generell bleibt der E-Commerce-Markt weiter stark konzentriert: 40 Prozent des Gesamtumsatzes gehen auf die Top-10-Onlineshops zurück, 31,9 Prozent erwirtschaften die Onlineshops auf den Rängen elf bis 100. Damit verbuchen die Top 100 mit 71,9 Prozent fast drei Viertel des Gesamtumsatzes der Top-1.000.
Bedeutung von Marktplätzen wächst
Generalisten sind mit einem Anteil von 33,1 Prozent (Umsatz: 22,8 Mrd. Euro) am häufigsten unter den 1.000 umsatzstärksten Onlineshops zu finden. Bei den Spezialisten liegt das Produktsegment Bekleidung mit einem Anteil von 16,2 Prozent (Umsatz: 11,2 Mrd. Euro) vor dem Produktsegment Unterhaltungselektronik (14,1 Prozent Anteil / 9,7 Mrd. Euro Umsatz). Auf die verbleibenden Produktsegmente entfallen einstellige Umsatzanteile.
Marktplätze gewinnen im E-Commerce immer mehr an Bedeutung, wie Lars Hofacker, E-Commerce-Experte beim EHI, erklärt: „Mehr als jeder zweite Onlineshop verkauft auch über Marktplätze. Größere Unternehmen entwickeln sich selbst zu Marktplätzen oder gar Plattformen und investieren große Summen, um der Kundschaft noch mehr Services anzubieten.“
Laut Analyse besitzen 44,8 Prozent der Onlineshops ein Shop-Profil auf Amazon, 36,3 Prozent sind auf Ebay aktiv und 14,4 Prozent nutzen den Online-Marktplatz von Kaufland. Unter den reinen Marktplätzen weist amazon.de mit 35,4 Mrd. Euro das größte Bruttohandelsvolumen (GMV) in Deutschland auf, es folgen ebay.de (11,8 Mrd. Euro) und otto.de (5,5 Mrd. Euro).
Bei den Bezahlmöglichkeiten werden Wallets von 95,1 Prozent der untersuchten Onlineshops angeboten. Paypal dominiert diesen Bereich mit 94,5 Prozent, in 24,2 Prozent der Fälle kann mit Amazon Pay bezahlt werden. Apple Pay steigerte seinen Anteil von 1,1 Prozent auf 5,9 Prozent. Dahinter rangieren Kreditkarten (92,2 Prozent), kontobasierte Zahlungsverfahren wie Lastschrift (81,5 Prozent), Käufe per Rechnung (76,0 Prozent) und klassische Zahlungsverfahren wie die Überweisung (75,6 Prozent).
Datenbasis:
Die Angaben der Studie beruhen auf einer Händler-Befragung durch das EHI Retail Institute und Statista-Hochrechnungen auf Basis einer Regressionsanalyse sowie Unternehmensangaben aus Geschäftsberichten, Pressemitteilungen sowie Unternehmenswebsites und ergänzt um Sekundärdaten. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Onlineshops sowie hybride Marktplätze für das Top-1.000er Ranking. Das Ranking basiert auf den Netto-E-Commerce-Umsätzen im Geschäftsjahr 2020.
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