Coronapandemie

Was Verbraucher nach der Krise vom Innenstadthandel erwarten

Nach einer Aufhebung des Lockdowns wollen viele Verbraucher die Stadtzentren nicht mehr nur zum Shoppen aufsuchen, sondern sie zum Beispiel häufiger als Treffpunkt nutzen. Doch die Bedeutung des Innenstadthandels bleibt hoch, die Erwartungen der Kunden steigen sogar noch.

07.04.2021

© Melinda Armbruester Seybert / stock.adobe.com

Nach Ende der Pandemie planen viele Verbraucher wieder Einkäufe in der Innenstadt.

Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners hervor. Von den Innenstadthändlern erwarten die Konsumenten, dass sie einiges vom Onlinehandel lernen. "Wir sehen, dass der Handel zwar ein wichtiger Magnet für eine lebendige Innenstadt nach dem Lockdown bleibt, doch die Relevanz der Innenstädte als Treffpunkt und sozialer Hub nimmt zu", sagte der Simon-Kucher-Handelsexperte Tobias Maria Günter.

Immerhin 60 Prozent der Befragten gaben an, dass Treffen mit Freunden oder der Familie öfter der Anlass für einen Besuch in der Innenstadt seien würden, wenn dort erst wieder alles geöffnet habe. Fast jeder zweite Befragte (46 Prozent) meinte, er werde künftig öfter für Café- oder Restaurantbesuche in die Innenstadt fahren als früher. Rund 44 Prozent freuten sich vor allem auf Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte oder Stadtfeste.

Doch das heißt keineswegs, dass das Einkaufen in den Fußgängerzonen keine Rolle mehr spielen wird. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten gab an, die Unterstützung des lokalen Einzelhandels werde bei Innenstadtbesuchen für sie künftig eine größere Bedeutung haben.

Attraktive Preise bleiben wichtig

Allerdings sind die Erwartungen der Kunden an den Einzelhandel in den Fußgängerzonen in der Krise nicht kleiner geworden. Im Gegenteil: Immerhin 40 Prozent der Befragten gaben an, attraktive Preise und Sonderangebote seien für sie seit Beginn der Pandemie wichtiger geworden, nur sieben Prozent fanden den Preis weniger relevant als früher. Mehr Wert legen die Kunden aber auch auf die Einkaufsatmosphäre und die Warenverfügbarkeit.

"Das verstärkte Onlineshopping in den vergangenen Monaten hat die Anforderungen der Kunden an den lokalen Handel verändert: Aus dem Internet sind sie Standards wie einen transparenten Preisvergleich oder die ständige Verfügbarkeit von Artikeln gewöhnt – und erwarten dies nun auch beim Shoppen in der Innenstadt", sagte der Simon-Kucher-Experte Tim Frommeyer.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

Datenbasis:
Simon-Kucher & Partners hat für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage im März 2021 insgesamt 1007 Konsumenten befragt. Eine Frage lautete etwa: Wenn Sie wieder ganz normal in der Innenstadt shoppen können, was meinen Sie: Wie hat sich die Wichtigkeit der folgenden Anlässe für einen Besuch der Innenstadt im Vergleich mit der Zeit vor der Covid-19-Pandemie für Sie verändert?

Schlagworte: Coronakrise, Coronavirus, Innenstadt

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