Seamless Payment

Ooops...! Ich habe bezahlt

Die Konvergenz von Einzelhandel, E-Commerce, Banken und Fintechs eröffnet neue Möglichkeiten für Seamless Payment. Das Ziel: Der Zahlvorgang soll stationär wie online Kunden so wenig beschäftigen wie möglich.

Von Henning vorm Walde 25.10.2023

© Stocksy/Lucas Ottone

Da staunt die Kundin: Seamless Payment macht den Bezahlvorgang so nahtlos wie nie.

Ob im Laden oder im Netz: Kunden wollen so unkompliziert zahlen wie möglich. Sie möchten nicht lange an einer Kasse warten, genauso wenig mögen sie es, zwischen Apps hin- und herwechseln zu müssen. Die Wunschvorstellung ist: Ware nehmen, Laden verlassen. Oder: klicken, kaufen, fertig. Nahtlose Zahlungslösungen sind entscheidend, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und dadurch den Kundenumsatz zu steigern.

Große Handelsunternehmen bauen eigene Ökosysteme auf, viele Händler verfügen sowohl über lokale Geschäfte als auch einen Onlineshop. Multi-Payment-Lösungen sind erforderlich, die sowohl im Geschäft als auch online eine zügige und reibungslose Bezahlung ermöglichen. Daher nehmen Mobile-POS-Lösungen und damit optische Verfahren wie QR-Code und Barcode stetig zu. Diese stehen auch kleinen und mittleren Händlern zur Verfügung.

Ein Klick – und fertig

Beispiele aus anderen Branchen zeigen, wie einfach es funktionieren kann: Easy Park etwa lässt Kunden ihre Parkgebühren über die App zahlen – automatisch dann, wenn sie den Parkzeitraum beenden. Ein Klick, fertig. Wenn der Kunde weiterfährt und einen Stopp an der Tankstelle einlegt, gilt das Gleiche: Über die App Pace Drive lässt sich dort die Tankfüllung mit derselben Logik bezahlen – direkt über die App, ohne Weg zur Kasse, ohne weitere Dateneingaben.

Dieses Modell kann im Handel genauso funktionieren. Ein solches Kundenerlebnis bietet beispielsweise Giropay, wenn Kunden nach einmaliger Autorisierung mit der One-Klick-Funktion zukünftige Einzeleinkäufe oder wiederkehrende Zahlungen ohne weiteren Klick tätigen. Damit rückt der eigentliche Zahlungsvorgang gänzlich in den Hintergrund. Integrierte Lösungen gefragt Mit der Einmalautorisierung als sich durchsetzender Standard für „seamless“ sind Flexibilität für unterschiedliche Warenkorbgrößen, Kaufrhythmen oder Refunds in greifbarer Nähe. Zudem bevorzugen Nutzer integrierte, benutzerfreundliche Lösungen, die alle Anwendungen und Informationen auf einen Blick bieten – und das am besten grenzübergreifend. Der Mehrwert für Kunden ist klar: ein bequemeres, reibungsloses Einkaufserlebnis, weniger Wartezeiten, ein Bezahlvorgang, der quasi unsichtbar wird. Händler profitieren durch die höhere Kundenzufriedenheit, die Kunden bindet. Im Laden wie Online führt das dazu, dass Umsätze gesichert werden und sich die Conversion verbessert.

Fazit

Um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen in neue Technologien investieren. Auf dem Markt der Kassensysteme ist viel in Bewegung, mancher Bäcker bietet innovativere Paymentfunktionen als der Händler nebenan. Die Grenzen zwischen den Kanälen verschwimmen, in Zukunft werden Omnichannel-Szenarien in allen Branchen relevant. Händler benötigen daher Paymentlösungen, die diese Komplexität abzubilden vermögen, in ihrer Anwendung aber trotzdem sehr „convenient“ und für Kunden quasi unsichtbar im Hintergrund ablaufen. Es werden sich diejenigen Unternehmen durchsetzen, die es schaffen, ihren Kunden ein entsprechendes Paymenterlebnis zu bieten.

Henning vorm Walde ist seit 1. Oktober 2022 Geschäftsführer der Paydirekt GmbH. Von Mai 2018 bis September 2022 leitete Henning vorm Walde als alleiniger Geschäftsführer die GIZS GmbH & Co KG, den PaydirektGesellschafter und Servicedienstleister für Betrieb und Weiterentwicklung des Onlinebezahlverfahrens Paydirekt in der SparkassenFinanzgruppe. Neben seiner Gesellschaftertätigkeit verantwortete er die Produktentwicklung und integration von Paydirekt in die Sparkassen-IT und begleitete die Vermarktung des Bezahlverfahrens für Sparkassen.

Schlagworte: Verbraucherverhalten, Bezahlen, Bargeldlos bezahlen, Bezahlen per Handy

Kommentare

Ihr Kommentar