Penny hat gemeinsam mit der Universität Augsburg für einige Produkte die Preise berechnet, die angemessen wären, würden die ökologischen Auswirkungen entlang der Lieferkette mit einbezogen. Anlass ist die Eröffnung des ersten Nachhaltigkeits-Erlebnismarktes des Discounters in Berlin.
In die so genannten „wahren Kosten“ (True Costs) haben die Wissenschaftler laut einer Mitteilung für acht ausgewählte konventionell und ökologisch erzeugte Eigenmarken-Produkte die über die Lieferketten anfallenden Auswirkungen von Stickstoff, Klimagasen, Energie und Landnutzungsänderungen auf den Verkaufspreis mit eingerechnet. Eine Erkenntnis: Die Erzeugung der erhobenen konventionellen Lebensmittel hat bei weitem nicht so negative Folgen, wie es teilweise in der öffentlichen Diskussion erscheint. Aufschläge von wenigen Cent pro Kilogramm würden hier teilweise schon reichen, heißt es.
Der Verkaufspreis der acht konventionell erzeugten Lebensmittel (Apfel, Banane, Kartoffel, Tomate, Mozzarella, Gouda, Milch und gemischtem Fleisch) müsse pro Kilogramm um durchschnittlich rund 62 Prozent steigen. Gemessen an den aktuellen Verkaufspreisen entspreche das einer durchschnittlichen Preissteigerung von 2,30 Euro pro Kilogramm. Bei den Alternativen aus ökologischem Landbau liege das Plus bei rund 35 Prozent oder 2,28 Euro pro Kilogramm. Unter Berücksichtigung der Verzehrgewohnheiten ergebe sich also ein Zuschlag von 52 Prozent (konventionell) und 32 Prozent (ökologisch).
Stefan Magel, Bereichsvorstand Handel Deutschland bei der Rewe Group und COO bei Penny, hält es für den richtigen Weg, Folgekosten des Konsums sichtbar zu machen.
„Wir sind als Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Markt ohne Zweifel Teil des Problems. Ich glaube aber, dass wir mit diesem Schritt Teil der Lösung werden können. Ich hoffe, dass unsere Kunden positiv auf die doppelte Preisauszeichnung reagieren. Dann können wir uns gut vorstellen, sowohl die Anzahl der Produkte mit dieser Kennzeichnung zu erhöhen als auch den Test auf weitere Märkte auszuweiten“, erklärt er.
Penny hat dem Thema „True Costs“ deshalb auch eine eigene interaktive Informationsstation in seinem Nachhaltigkeits-Erlebnismarkt in Berlin-Spandau gewidmet, der am 2. September öffnet. Folgekosten, die in die wahren Kosten eingerechnet werden, werden zwar von Lebensmittelproduzenten verursacht, aber aktuell – indirekt – von der Gesamtgesellschaft getragen, etwa über Steuern.
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