Ausgenommen von der Verschärfung, wonach nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben, sind Läden des täglichen Bedarfs, also etwa Supermärkte. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth schimpfte in Berlin, Bund und Länder versuchten, "auf dem Rücken des Handels die Versäumnisse in der staatlichen Impfkampagne zu kaschieren". Dabei sei die Ansteckungsgefahr in den Läden dank der funktionierenden Hygienekonzepte und der Maskenpflicht gering.
Ausgerechnet in der umsatzstärksten Zeit würden viele Händler aus rein symbolischen Gründen massiv eingeschränkt. Er verlangte deshalb: "Die Bundesregierung muss die drohenden Verluste bei vielen stationären Händlern jetzt konsequent auffangen. Die bisherigen Fixkostenzuschüsse reichen dafür bei weitem nicht aus."
Handel fordert Ersatz seiner Einbußen
In den Regionen, wo jetzt schon die 2G-Regel gilt, also nur Geimpfte und Genesenen in die Geschäfte dürfen, verzeichnen die Textil- und Schuhhäuser nach Angaben des Handelsverbandes Textil Schuhe und Lederwaren (BTE) Umsatzeinbußen von 30 bis 50 Prozent. Da die Kosten unverändert blieben, lande der betroffene Handel damit "zwangsläufig in den roten Zahlen", klagte BTE-Präsident Steffen Jost. "Ein vollumfänglicher Ersatz des entstandenen Schadens ist vor diesem Hintergrund das Mindeste, was wir von der Politik verlangen!", forderte er.
Auch aus Sicht von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger belasten 2G-Regeln im Einzelhandel die Branche unverhältnismäßig. "Der Handel darf nicht ein rechtlich fragwürdiges Sonderopfer werden", teilte Dulger am Donnerstag mit. "Eine 2G- oder 2G-plus-Regelung, die lediglich dazu dient, einen Lockdown als Begriff zu vermeiden, aber wie ein Lockdown wirkt, schafft eher Unsicherheit, aber kaum mehr Infektionsschutz."
Doch es gibt auch weniger negative Stimmen, etwa die von Ikea-Deutschland-Chef Denis Balslev. Er sagte am Donnerstag: "2G ist viel besser als erneut zu schließen." Ikea sei darauf vorbereitet, die Regeln durchzusetzen.
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