München, Berlin und Stuttgart bleiben Deutschlands teuerste Neubau-Logistikstandorte und Ulm hat den höchsten Anstieg der Spitzenmiete innerhalb eines Jahres zu vermelden (+22,2 Prozent): Zu diesen Ergebnissen kommt das Immobilienberatungsunternehmen Realogis, das die Mietpreiskarte H1 2021 in 32 Logistikimmobilienmärkten erstellt hat. Dabei hat es die Mietpreise für Neubaulogistikimmobilien einerseits und für funktionale Bestandsimmobilien andererseits an Deutschlands acht Topstandorten sowie 24 regionaleren Märkten ausgewertet.
Spitzenmietpreise für Logistikneubauten
Teuerster Neubau-Logistikstandort nach Spitzenmietpreis (oberer Spannenwert) ist München mit 8,50 €/m². Mit einem Euro Abstand folgt Berlin auf dem zweiten Rang (7,50 €/m²), drittplatziert ist Stuttgart mit 6,95 €/m². Neubaulogistikimmobilien zeichnen sich durch mindestens zehn Meter Hallenhöhe, großzügige Andienungszonen, mindestens ein bis zwei Tore pro 1.000 m² Hallenfläche, effiziente Beheizungssysteme sowie Sprinkleranlagen aus. Der Quadratmeterpreis bezieht sich hier ausschließlich auf Lagerfläche beziehungsweise Logistikfläche (beziehungsweise nicht auf anteilige Büroformen, Mezzanineformen oder andere Nutzungsformen).
Alle weiteren Top acht Standorte teilen sich Ränge mit regionalen Champions: Nürnberg liegt auf Rang vier mit 6,80 €/m² vor Frankfurt (6,75 €/m²), Ingolstadt (6,50€/m²) und Karlsruhe (6,50 €/m²) sowie den Top acht Standorten Hamburg (6,30 €/m²) und Düsseldorf (6,10 €/m²). Die Top acht Logistikstandorte Köln (Rang 12 mit 5,85 €/m²) und das Ruhrgebiet (Rang 17, 5,30 €/m²) warten mit deutlich moderateren Spitzenmietpreisen für neugebaute Logistikimmobilien auf.
Günstigster Standort: Halle
Die höchsten Spitzenmietpreis für Logistik-Neubauten im Norden verlangten die Eigentümer in Hannover (Rang 20; 5,10 €/m²) und Bremen (Rang 21; 5,00 €/m²). Im Osten liegt Leipzig (4,60 €/m², Rang 24) vor Dresden (Rang 26; 4,50 €/m²) und Zwickau (Rang 27 mit 4,50 €/m²). Günstigster Standort bezogen auf die Spitzenmiete von Neubauobjekten ist Halle mit 3,60 €/m².
Die Spitzenmiete für Logistikneubauten stieg im ersten Halbjahr 2021 von allen 32 Märkten im Vergleich zum Vorjahreswert mit Abstand am stärksten in Ulm an, gefolgt von Mannheim, Karlsruhe, Berlin und München.
Diese sind die größten Preissteigerungen innerhalb der vergangenen 12 Monate (H1 20-H1 21):
- Ulm: +22,2 % auf 5,50 €/m kommend von 4,50 €/m²
- Mannheim: +9,1 % auf 6,00 €/m² kommend von 5,50 €/m²
- Karlsruhe: +8,3 % auf 6,50 €/m² kommend von 6,00 €/m²
- Berlin: +7,1 % auf 7,50 €/m² kommend von 7,00 €/m²
- München: +6,9 % auf 8,50 €/m² kommend von 7,95 €/m²
Leichte Preiserhöhungen verzeichneten diese Topstandorte:
- Ruhrgebiet: +3,9 % auf 5,30 €/m² kommend von 5,10 €/m²
- Frankfurt: +3,8% auf 6,75 €/m² kommend von 6,50 €/m²
- Düsseldorf: + 2,5 % auf 6,10 €/m² kommend von 5,95 €/m²
- Hamburg: +1,6 % auf 6,30 €/m² kommend von 6,20 €/m²
- Köln: +0,9 % auf 5,85 €/m² kommend von 5,80 €/m²
Der einzige Standort, der in H1 2021 preislich nachgegeben hat, ist Magdeburg (um 3,8 % auf 3,75 €/m² kommend von 3,90 €/m²).
Einstiegsmiete für Neubauten
Der teuerste Neubaulogistikstandort zur Miete (unterer Spannenwert, das heißt marktgängiger Einstiegswert, der am jeweiligen Logistikstandort mindestens gezahlt werden muss) ist wie auch im Vorjahreszeitraum München mit 6,50 €/m², gefolgt von Stuttgart (6,30 €/m²) und Hamburg (6,10 €/m²). Die anderen Topstandorte liegen auf Rang fünf (Frankfurt mit 5,50 €/m²), Rang sechs (Düsseldorf 5,30 €/m²), Rang acht (Köln mit 5,10 €/m²), Rang 15 (Ruhrgebiet 4,40 €/m²), Rang 24 (Berlin mit 4,10 €/m²).
Die günstigsten Einstiegspreise für Logistikneubaumietflächen unter allen Standorten in Deutschland liegen in Ostdeutschland: Zwickau (Rang 25 mit 4,00 €/m²), gefolgt von Dresden (Rang 26 mit 4,00 €/m²) und Leipzig (Rang 27) mit 3,80 €/m²). Günstigster Standort insgesamt ist Halle mit 2,90 €/m² (Rang 32).
Diese sind die größten Preissteigerungen innerhalb der vergangenen zwölf Monate (H1 21-H1 20):
- Mannheim: + 13,2 % auf 4,30 €/m², kommend von 3,80 €/m² in H1 2020
- Augsburg: + 12,5 % auf 4,50 €/m² kommend von 4,00 €/m² in H1 2020
- Würzburg: + 7,5 % auf 4,30 €/m² kommend von 4,00 €/m² in H1 2020
- Ulm: +7,1 % auf 4,50 €/m² kommend von 4,20 €/m²
- Dingolfing: 7,1 % auf 4,50 €/m² kommend von 4,20 €/m²
Erneut ist Magdeburg der einzige Standort, an welchem die Mindestmiete für Neubauobjekte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preiswerter geworden ist (-1,7 % auf 2,95 €/m² kommend von 3,00 €/m²). Das Ruhrgebiet, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Stuttgart sind auf Vorjahresniveau verblieben.
Mietpreisspanne: Den höchsten Abstand zwischen Mindestmietpreis und Spitzenmietpreis von Logistikneubauten weist mit 3,40 €/m² Berlin auf, gefolgt von Nürnberg (2,30 €/m²) und München (2,00 €/m²). Dahingegen liegen die Preise in Hamburg (0,20 €/m²) und Wolfsburg (0,30 €/m²) am dichtesten zusammen, das heißt, der Mindestmietpreis befindet sich fast auf der Höhe der Spitzenmiete.
An den süddeutschen Standorten Dingolfing, Würzburg und Augsburg war zu beobachten, dass die Spannbreite der Mietpreise für Neubauobjekte deutlich abnahm. Ursächlich hierfür war, dass die Mindestmietpreise (unterer Wert der Spanne) stiegen, die Spitzenmietpreise dahingegen verharrten.
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