Einiges hat das Betreiberpaar ganz alleine geschafft: Innerhalb von vier Jahren haben Simona und Daniel Libner eine Community von 5.223 Followern bei Facebook und 1.228 bei Instagram aufgebaut. Das Erfolgsrezept: Das Team legt viel Wert auf eine persönliche, dynamische und aufrichtige Beratung, die sich auch online widerspiegeln soll. Das kommt an: „Es kommen immer wieder Kundinnen rein, die vorher ein Video auf Facebook oder Instagram gesehen haben und dann nach einem bestimmten Teil fragen“, erzählt Simona Libner.
Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Handel und der gmvteam GmbH, einer Innovationsagentur mit langjähriger Erfahrung im Einzelhandel, will sie den Erfolg nun ausbauen. Das Ziel: Die Produkte nicht nur in sozialen Medien bewerben, sondern auch gleich verkaufen. Die Plattform: Shopify, eine Applikation, die es erlaubt, Produktdaten einzugeben, zu bearbeiten und anschließend in soziale Medien hochzuladen.
Die Strategie für die Produktauswahl und Verknüpfung des Online- mit dem Ladengeschäft erarbeitete das Team in einem gemeinsamen Workshop. Gerade für Einzelhändler, die einen zusätzlichen Vertriebsweg neu beschreiten, stellen sich einige Fragen. Wie viel Ware sollte bestellt werden? Ist eine Einigung mit dem Lieferanten möglich, um auf der einen Seite flexibel zu sein und auf der anderen Seite keine hohe finanzielle Belastung zu tragen? Wie lassen sich Nachfragespitzen abfangen? Was ist mit Produkten, die eine hohe Rücksendequote aufweisen? Wie viele Bestellungen sind täglich zu erwarten?
Das Team um Simona Libner beschloss, vorerst Produkte mit einer geringen Rücksendequote anzubieten, da das tägliche Ladengeschäft bereits viel Zeit in Anspruch nimmt und Kleidung innerhalb einer Woche im Geschäft bereits ausverkauft sein kann. Um also ein Gefühl für die Nachfrage im Onlineverkauf zu bekommen, fiel die Entscheidung, vorerst nur Accessoires wie Taschen, Ketten, Schürzen oder Gürtel anzubieten – eine Erweiterung des Sortiments auf Kleidung ist nicht ausgeschlossen.
Im Ladengeschäft selbst ist eine Social-Media-Ecke im Schaufenster geplant, um die Kundinnen auf die Produkte, die online sind, hinzuweisen. Dort soll ein Monitor stehen, der die Instagram-Highlights der Woche oder des Monats präsentiert, unterstützt von einer realen Schaufensterpräsentation dieser Produkte. Das Team will lernen, bessere Bilder von den Produkten aufzunehmen und zugehörige Videos zu bearbeiten.
Steckbrief: Fräulein - Mode und Wohnen
Mitarbeiter: 22
Filialen: 3
Branche: Textil & Mode
Das Ziel
Den Kunden in einem Multi-Label Store ein einmaliges Shopping-Erlebnis ermöglichen.
Die Herausforderung
Große Online-Plattformen machen lokalen Läden Konkurrenz: Kunden kommen zwar gerne zur Inspiration, kaufen dann aber lieber online.
Der bisherige Ansatz
Engagiertes Personal
Das gesamte Team achtet immer auf die Wünsche und den Stil der Kundschaft.
Smartes Warenwirtschaftssystem
Wenn in der einen Filiale ein gewünschter Artikel fehlt, wird in der anderen digital und in Echtzeit nachgesehen, ob er dort vorhanden ist. Der Artikel wird schnellst möglichst in den nächstgelegenen Laden geliefert und steht dem Kunden sofort zur Abholung bereit. Eine andere Alternative ist, dass der Kunde per Kreditkarte bezahlt und den Artikel nach Hause geliefert bekommt.
Individuelle Mode
Nicht die verschiedenen Marken werden präsentiert, sondern das gesamte Outfit, mit all den kleinen Details.
Individuelles Ladendesign
Alte Kirchenbänke für die Warenpräsentation sorgen für Gesprächsstoff und das gesamte Ambiente gibt den Kunden einen Anreiz, längere Zeit durch den Laden zu stöbern.
Individuelles Werbesystem
Die Vermarktung läuft online via Facebook und Instagram und in enger Zusammenarbeit mit einer eigenen Fotografin.
Virtueller Ladenrundgang
Der 360-Grad-Ladenrundgang ermöglicht es Kunden, auf intuitive Art und Weise erfahren, ob im Sortiment etwas für sie dabei ist und ob sich ein Besuch vor Ort lohnt.
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