Als sich Inhaberin Simona Libner entschied, die Produkte ihres Modeladens „Fräulein – Mode und Wohnen“ auch online anzubieten, haderte sie anfangs ein wenig mit dem Thema Produktfotos. Doch seit dem Frühjahr 2020 unterstützt das Mittelstand 4.0 – Kompetenzzentrum Handel die Boutiquebesitzerin bei der Digitalisierung, sodass sie im Rahmen eines Workshops eine passende Methode für ihre viel beschäftigten Angestellten herausarbeiten konnte. Relativ schnell wurde ihr klar, dass die Fotografien idealerweise von den Mitarbeitern selbst mittels Smartphones anzufertigen sind. Smartphones haben heutzutage eine sehr gute Kameraqualität und stellen eine gute und kostengünstige Variante zur professionellen Kamera dar.
Sorgfalt und Kreativität gefragt
Gut oder schlecht gemachte Produktaufnahmen haben einen signifikanten Einfluss auf Konversionsrate oder Retourenquote eines Unternehmens. Daher sollten Onlinehändler besonders darauf achten, Artikel möglichst originalgetreu abzubilden. Auch die Anzahl der Fotos ist entscheidend: Meist reicht ein einziges Foto nicht aus, um einen genauen Eindruck vom Produkt zu erzeugen. Daher lohnt es sich, die Ware aus verschiedenen Blickwinkeln abzulichten. Das sorgt für Transparenz und stärkt das Vertrauen der Verbraucher.
Zudem ist es wichtig, das Produkt ins rechte Licht zu rücken. Den Artikel beispielsweise mittels kleiner Scheinwerfer richtig auszuleuchten, ist essenziell für ein gutes Fotoergebnis und hilft zudem, unschöne Schatten zu eliminieren. In der Boutique „Fräulein – Mode und Wohnen“ reicht jedoch der Platz nicht aus, um auch nur ein kleines Fotostudio einzurichten. Doch Inhaberin Simona Libner zeigte sich kreativ und fand eine kleine mobile Lösung, bestehend aus einer klappbaren Leinwand und zwei Leuchten.
Wichtig ist, dass die Leinwand lang genug ist, um beim rechtwinkligen Hochklappen keinen Schatten in der Knickfalte zu erzeugen, und damit das Produkt sowohl bodenseitig als auch im Hintergrund von Leinwand umgeben ist. Wesentlich ist auch, auf eine angemessene Auflösung des Bildes zu achten: Soll der Kunde das Bild heranzoomen können, ist eine Mindestgröße von rund 1 000 mal 1 000 Pixeln erforderlich. Damit die Ladeperformance der Webseite nicht beeinträchtigt wird, empfiehlt sich dabei eine Bilddatengröße von maximal 100 Kilobyte.
Um ihren Kunden Kleidungsstücke und Schmuck zu präsentieren, spielt Simona Libner einfach selbst das Model – und ist so zum Erkennungsmerkmal ihrer Boutique geworden. Grundsätzlich gilt: Kleidung wirkt am Menschen viel besser als an einer gesichtslosen Puppe. Zudem weckt das Produkt am Model beim Betrachter stärkere Emotionen. Mittlerweile wagt sich auch die eine oder andere von Simona Libners Angestellten vor die Kamera. Verschiedene Körperformen und Größen zu zeigen, steigert ebenso wie die Darstellung aus mehreren Perspektiven das Vertrauen in ein Produkt. Ketten oder Ringe wirken gleichermaßen interessanter am Hals oder an der Hand eines Models und sollten daher immer mittels mindestens eines Detailfotos am Körper dargestellt werden.
Fazit: Produktfotos sind das Aushängeschild eines jeden Onlineshops, weshalb es sich in jedem Falle lohnt, bei der Produktion Sorgfalt und Kreativität walten zu lassen.
Zur Person
Stefanie Otto leitet als Projektmanagerin bei der „Ergebnismanufaktur gvmteam“ verschiedene Innovationsprojekte rund um das Thema Handel und Retail Technology. In den Einzelhandelsprojekten des Unternehmens ist sie als Expertin für E-Commerce tätig und leitet Händler bei der Erstellung von Onlineshops an.
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