Analyse

Lebensmittelhandel hat vom Lockdown profitiert

Wie hart trifft die Coronakrise den Handel? SumUp, ein Finanztechnologie-Anbieter im Bereich digitale Zahlungen, hat seine Transaktionsdaten und die Geschäftsentwicklung bei den Klein- und Kleinstunternehmen ausgewählter Branchen analysiert.

11.05.2020

© Marius Becker / dpa

Lebensmittelhändler haben - trotz aller Schwierigkeiten - von den Corona-Einschränkungen profitiert.

Die Analyse betrachtet dabei die Abweichung der tatsächlichen Transaktionszahlen, bedingt durch die Corona-Krise, zu den prognostizierten Ergebnissen für die Quartale 1 und 2 im Jahr 2020. Mit Beginn der ersten Beschränkungen in Deutschland Mitte März dieses Jahres (11. Kalenderwoche) zeigen sich die ersten Auswirkungen auf die Anzahl der getätigten Transaktionen bei Kleinunternehmern. Im Europa-Vergleich (Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland) zeigt sich, dass die Transaktionszahlen in den ausgewählten Branchen entsprechend der Stärke des Ausbruchs des Corona-Virus und der Folgen beziehungsweise daraus resultierender staatlicher Maßnahmen weitestgehend hinter den prognostizierten Zahlen zurückbleiben.

Vor allem in den Wochen während der starken Ausgangsbeschränkungen konnte allerdings der Lebensmittelhandel sogar von der Krisensituation profitieren. Er verzeichnete ab Woche zwölf einen relativ konstanten Anstieg bei der Anzahl der vorgenommenen Transaktionen trotz Ausgangsbeschränkungen. So bleibt der Lebensmittelhandel durchgängig über den prognostizierten Transaktionszahlen: In Kalenderwoche zwölf liegt er bereits bei +29 Prozent und steigert sich dann bis Woche 14 auf mehr als zwei Drittel über den Prognosen (+74 Prozent). Auch in der ersten Woche nach den Ausgangsbeschränkungen kann dieses Niveau gehalten werden (+74 Prozent).

Wieder mehr Transaktionen bei kleinen Modehändlern

Auch gebeutelte Branchen wie der Modehandel erfuhren nach Lockerung der Einschränkungen seit dem 20. April laut der Analyse eine gute Entwicklung. Besonders stechen die SumUp-Kleinsthändler aus dem Bereich Mode heraus: Nach Wochen der kompletten Ladenschließung profitieren sie stark und die Transaktionen haben sich bereits in der ersten Woche nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen um ein siebenfaches im Vergleich zur Vorwoche gesteigert und befinden sich damit fast schon wieder auf dem gleichen Level wie vor dem Lockdown.

SumUp ist ein Finanztechnologie-Unternehmen, das Händlern Lösungen für Kartenzahlungen im stationären Handel und Online-Bereich anbietet. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen über zwei Millionen Nutzer weltweit. Es wirbt mit einem 100 Prozent digitalen Anmeldeprozess, schneller Lieferung und einem unkomplizierten Setup, so dass die sichere Annahme von Kartenzahlungen innerhalb weniger Minuten nach Erhalt des Kartenterminals möglich sein soll. Das Unternehmen mit Hauptsitz in London beschäftigt aktuell über 2.000 Mitarbeiter und verzeichnete 2019 einen Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Euro.

Schlagworte: Branchen, Coronakrise

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