Innenstädte

Corona-Schaden für Einzelhandel dauerhaft

Die Corona-Pandemie hat dem Einzelhandel in den Stadtzentren dauerhaft geschadet. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Ifo-Instituts hervor. Doch im Vergleich zum Onlinehandel gewinnt der Stationärhandel Anteile zurück.

10.05.2023

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Corona-Leere: Die Pandemie hielt die Menschen vom Einkaufen in den Zentren ab, doch dafür kauften sie verstärkt stationär in Wohnortnähe ein.

Im März lagen die Einzelhandelsumsätze in den Innenstädten von Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden nach wie vor um fünf Prozent niedriger als vor der Pandemie im Jahr 2019, wie die Münchner Wirtschaftsforscher mitteilten. "Gleichzeitig verzeichnen die Wohngebiete und die Vororte starke Umsatzgewinne", sagte der Ökonom Oliver Falck, einer der Autoren, laut dpa. Ursache des Phänomens ist nach Analyse Falcks und seiner Kollegen, dass auch nach dem Ende der Pandemie viele Menschen im Heimbüro arbeiten.

Grundlage der Auswertung waren anonymisierte Zahlungsdaten von Mastercard sowie eine Geodatenanalyse zur Arbeit im Heimbüro von Infas 360, einer Tochter des Markt- und Meinungsforschungskonzerns Infas. Laut Studie nahmen die privaten Konsumausgaben in Gebieten, in denen viele Menschen im Homeoffice arbeiten, um bis zu 30 Prozent zu. "Knapp 25 Prozent aller Beschäftigten arbeiten seit der Pandemie zumindest einen Tag in der Woche im Homeoffice", sagte Koautorin Carla Krolage. "Diese Beschäftigten kaufen auch verstärkt wohnortnah ein. Wir gehen davon aus, dass diese Veränderung im Einkaufsverhalten bleiben wird."

Insgesamt hat der stationäre Einzelhandel jedoch laut Ifo-Institut im Vergleich zum Onlinehandel wieder Marktanteile gewonnen. Im Sommer 2022 lag der Anteil der Online-Umsätze an privaten Konsumausgaben demnach bei 21,2 Prozent, im Vergleich zu 2021 ein Rückgang von mehr als zwei Prozentpunkten.

Schlagworte: Einzelhandel, Coronakrise, Innenstadt, Innenstädte

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