Kreislaufwirtschaft

Abfall als Ressource

Gebrauchte Kunststoff­­­­ver­packungen werden häufig unterschätzt. Dabei lässt sich aus ihnen Granulat, sprich Rezyklat, für neue PET-­Flaschen, Cremedosen und andere Produkthüllen herstellen. Das ist auch erklärtes Ziel des Forums Rezyklat.

Von Michaela Freynhagen, Manager Corporate Communications GS1 Germany 02.11.2021

© iStopckphoto/Ake Ngiamsanguan

Eine Lösung gegen wachsende Abfallberge liegt in der Wiederverwertung alter Verpackungen beim Herstellen neuer Verpackungen.

Aus den Augen, aus dem Sinn und weg? So einfach ist es nicht: In der Natur entsorgter Abfall verschwindet nicht einfach. Eine PET-Flasche etwa zersetzt sich erst nach 450 Jahren, eine Glasflasche kommt gar auf 50 000 Jahre bis zu ihrem Abbau. Und der Verpackungsmüll wächst weiter an: Im Schnitt entsorgte 2019 laut Statistischem Bundesamt jeder Konsument 72 Kilogramm in gelben Tonnen oder Glascontainern – vier Kilogramm mehr als noch 2018.

Eine Lösung gegen wachsende Abfallberge liegt in der Wiederverwertung alter Verpackungen beim Herstellen neuer Verpackungen. Doch in der Produktion von Verpackungen fehlt es an ausreichenden Mengen wiederverwertbarer Kunststoffe. Deshalb erarbeitet das Forum Rezyklat Strategien und Maßnahmen, um das Bewusstsein der Menschen für die Kreislaufwirtschaft zu fördern und eine möglichst sortenreine Trennung der Wertstoffe zu erzielen.

Unter anderem dadurch sollen die Qualität von Recyclingmaterialien sowie der Recyclinganteil in Verpackungen erhöht werden. Des Weiteren strebt das Forum an, Verpackungen zu optimieren und schon während ihres Entwicklungsprozesses darauf zu achten, dass diese recyclingfähig sind, damit sie dem Kreislauf als Ressource erhalten bleiben können.

Das Forum Rezyklat wurde 2018 vom Drogeriemarkt dm initiiert und dessen Projektmanagement im Mai 2021 an GS1 Germany übertragen. In dem agilen Bündnis engagieren sich 47 Mitglieder, bestehend aus Händlern, Produkt- und Verpackungsherstellern, dualen Systemen, Entsorgungs- und Recyclingunternehmen sowie Vertretern der Wissenschaft und Politik. Das Forum bildet somit die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen ab, die an der Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Verpackungen beteiligt sind.

Rezyklatanteil auf Packung zeigen

Zu den bereits erreichten Fortschritten zählt beispielsweise die Kennzeichnung von Produkten mit hohem Rezyklatanteil am Point of Sale. Ein weiterer Erfolg ist die Abbildung der Rezyklatanteile von Verpackungsmaterialien im Global Data Synchronisation Network (GDSN), dem weltweiten Verbund zertifizierter Stammdatenpools. Darüber lassen sich nachhaltigkeitsrelevante Informationen in den Liefernetzwerken transparent kommunizieren ­– ein wichtiger Meilenstein in der internationalen Warenwelt, um regulatorischen Anforderungen proaktiv zu begegnen.

Um Unternehmen beim Recycling von Kunststoffverpackungen und bei der Produktion nachhaltiger Verpackungen mit Rezyklaten zu unterstützen, erarbeiten die Experten derzeit Leitfäden und Handlungsempfehlungen etwa zur Optimierung des Sortier- und Verwertungsprozesses sowie der Verpackungsgestaltung. 

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Mitmachen

Ihr Unternehmen möchte ebenfalls die Ziele des Forums Rezyklat zum Erfolg führen und Teil des Bündnisses werden? Susanne Schalke steht Ihnen gerne für Ihre Fragen und Informationen rund um die Mitgliedschaft zur Verfügung. Kontakt: +49 221 94714-410 oder kontakt@forum-rezyklat.de

Schlagworte: Kreislaufwirtschaft, Plastikmüll, Plastikverpackungen, Recycling

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